Zeig mir, was für Schuhe du trägst, und ich sage dir, was für Musik du machst. Das stimmt nicht immer, kommt bei dieser Oldenburger Band aber gut hin. Im Schuhschrank stehen bei den Herren auf jeden Fall löchrige Chucks neben einem Paar Plateauschuhen. Kleider machen Leute, eine andere Weisheit des Volksmundes, verrät, dass weiße Ripp-Unterhemden auch in der Norddeutschen Tiefebene gern getragen werden. Ob man sogar gelegentlich ein Cadillac durch die Provinz cruisen sieht, vermag ich jetzt nicht zu sagen, wäre aber nicht unpassend. The Peers bieten auf ihrem Debütalbum eine schnelle Mischung aus Rock’n’Roll und Punk. Dabei standen die Ramones ebenso Pate wie aktuelle skandinavische Bands. Damit die 13 Songs bei der klassischen Besetzung Gitarre, Bass, Schlagzeug nicht allzu schnell langweilig werden, wurde z.B. bei “Lady With Chaps” eine Orgel eingestreut. “Cream Of The Crap” beginnt mit Klavier und wird dann zu einer kleinen Rockhymne mit jaulender Gitarre und Background-Chor. Auf “Royal Rubbish” finden sich insgesamt vier Coverversionen von bekannten Rock/Pop-Größen, u.a. “Blue Suede Shoes” von Carl Perkins und Billy Idols “White Wedding”. Das passt gut ins Konzept und auch nicht schlecht zu der nöligen, biergeölten Stimme des Sängers. Ob man die Modern Talking-Schmonzette “You’re My Heart You’re My Soul dann auch noch durch den Punk’n’Roll-Wolf drehen musste, bleibt aber äußerst fraglich. The Peers erfinden das Rad natürlich nicht neu, schaffen es aber live sicherlich, so manche verrauchte Kneipe ins Schwitzen zu bringen.