Schon ihr Debüt “Bizarre Ride II The Pharcyde” war für mich das HipHop-Ereignis 1992. Pure Lebensfreude statt eisgekühlter Gangsta-Scheiße, frisch, verrückt und mächtig stoned. Leider gingen Pharcyde hierzulande ziemlich unter, wohl nicht zuletzt weil sie beim feinen, aber kleinen `Delicious Vinyl`-Label unter Vertrag sind. Seit Ende letzten Jahres sind sie wieder da und ihr zweiter Geniestreich “Labcabincalifornia” ist binnen einer Woche in die US-Charts gerauscht. Europa bekommt sogar noch zwei akzeptable Bonustracks, die das Vergnügen auf satte 75 Minuten ausdehnen. Ganz so frech und frisch klingen die vier B-Boys heute nicht mehr, man merkt ihnen die Jahre an, die sie in diese Scheibe investiert haben. Die Wortspiele sind noch ausgeklügelter und die Präzision, mit der Vocals, Samples und Beats ineinandergreifen, ist schlichtweg atemberaubend. The Pharcyde schließen die kreative Lücke, die A Tribe Called Quest hinterlassen haben.