The Picturebooks
Albuquerque
Als ersten Gang tischen The Picturebooks zunächst mal das volle Gospelbrett auf. “Why Mother Why” zieht als großangelegter Klageblues samt vielköpfigem Chor den Vorhang beiseite, aufgenommen unter anderem in Black Stone Cherrys Studio in Kentucky und in den 606 Studios der Foo Fighters.
Mit Schlagwortrock à la „Hell or highwater/ Rain or shine“ geht es anschließend in “Masquerade” weiter, danach folgt die Single “Back To LA”, deren Slideguitar-Intro an die ledrigen Vorväter von Cinderella und Solo-Posen auf felsigen Canyon-Vorsprüngen denken lässt. In Sachen Business ordnen sich Fynn Grabke und Philip Mirtschink neu, trennen sich von Agentur, Management und Majorlabel und veröffentlichen ab sofort in Eigenregie auf ihrem neuen Label Sunny Slope. Musikalisch nehmen sie den Faden des Vorgängers auf und stricken weiter an ihrer Vision des American Dream.
Skateboards und Micky-Maus-Shirts, Models, die mit Robotern knutschen, fette Motorräder, dicke Schlitten, eine Prise Rap, ein bisschen Gewalt – in Zeiten von Opioid-Krise, Trumpismus und Mass Shootings ist es eine aus der Zeit gefallene Sehnsucht, die hier den Takt angibt. Von ihrer Bosshossisierung war an dieser Stelle zuletzt die Rede, ein Gedanke beim Anhören von “Albuquerque” geht auch raus an die Kaulitz-Brüder und ihre Netflix-Serie – klar, die USA stehen am Abgrund, aber solange die Harley knattert und die Pfannkuchen gelingen, ist immer noch Hoffnung.
Das steckt drin: The Black Keys, Black Stone Cherry, Boss Hoss
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