The Pig Must Die
Die Geschichte von Richie und andere Schicksalsmelodien
Das ist sie also, die großangekündigte und langerwartete Punkrockoper der fünf niederrheinischen Schweinchen im Doppel-CD-Format und mit 32 Seiten-Booklet. Die Geschichte von Richie ist schnell erzählt: Junge aus der Gosse wird Rockstar, findet sein Mädel, entdeckt die Drogen, verliert sein Mädel, nimmt mehr Drogen, will sich umbringen, wird gerettet, besinnt sich, kriegt sein Mädel und neuen Lebensmut wieder – also irgendwas zwischen Tommy, Ziggy Stardust und Clockwork Orange (inklusive Beethovens Neunter), nur eben mit Happy End. Musikalisch setzen die Schweinchen an dem Punk(t) an, an dem die Hosen anfingen, pein- und dämlich zu werden, und obwohl die Geschichte nicht gerade neu ist, kommt im Verlauf der 21 Lieder doch selten Langeweile auf: Akustikgitarren, bombastische Streicherballaden, Hörspielunterbrechungen und ein Descendents-Cover sorgen für Auflockerung. Und die zweite CD, die nichts mit dem Richie-Konzept zu tun hat, sondern typische Pflasterstein-Sofarevolutions-Erinnerungs-Lieder bietet, ist fast noch besser.