The Plane Is On Fire
Atlantic Living
Text: Nils Klein
“On Video. On Tape”, der erste Song von “Atlantic Living” ist keine Minute alt, da konfrontiert er den Hörer schon mit der ersten Singalong-Attacke: “In the basement of their house they are building a pool.” Die Assoziationskette versteht sofort, verbindet in der Folge Wort und Musik und rattert munter drauf los: Ah ja, tanzbarer Postpunk für kleine Clubs und große Gesten, alles schön zackig, mittleres Stakkato-Tempo, da kommt auch schon die Kuhglocke. Also Gang Of Four, Radio 4, The Rapture – auf jeden Fall aus New York City. Heißer Scheiß, noch dampfend frischeversiegelt. Alles klar. Das Ende naht abrupt, wirft man dann endlich einen Blick ins Booklet – keine Spur von USA, der Finger auf der Landkarte wandert unerwartet in heimische Gefilde zurück: The Plane Is On Fire sind fünf Nürnberger, genauer: Hersbrucker. Was deren Einwohner wohl mit Begriffsbrocken wie Indie-Wave-Disco-Punk anfangen können? Und bei wem es jetzt noch nicht Klick gemacht hat: Auch die “Fake Boys” Robocop Kraus entstammen dem Fränkischen und sind, wenn sollte es jetzt noch wundern, mit The Plane Is On Fire befreundet. Keine schlechten Startbedingungen, kein schlechtes Album.