Ökologisch wertvoller geht es wirklich nicht mehr: Sowohl Rogers als auch ihr neuer Bandpartner Mike Matta leben streng vegan, die Verpackung ihres ersten Albums ist aus umweltfreundlicher Pappe hergestellt, und dann heißt das gute Stück auch noch Forests And Fields, als müsste mal jemand daran erinnern, wie schön doch das Leben da draußen in unberührter Flora und Fauna sein kann. Perfiderweise entpuppt sich das große Brimborium nur als Aufmacher, denn die Songs von The Pleasants widmen sich deutlich schwerwiegenderen Themen als man vermuten könnte.
Schon der Opener Wounded Man erzählt mit flehendem zweistimmigen Gesang von blutigen Kriegsprophezeiungen, und in der zweiten Hälfte der Platte wird vor kaum einer politischen Geste mehr Halt gemacht: We are the sons of our fathers land/ We were left alone with just a gun in our hands, heißt es im traditionell inszenierten Our Father. Unter dem Deckmantel von altbackener Hippie-Attitüde bietet Forests And Fields auch an anderen Stellen durchaus Revolutionspotenzial, etwa im dramatischen Adeline, das mit erhobenen Fäusten, Drogen- und Waffensymbolik herumhantiert. Bei aller textlichen Finesse ist dieses Debüt aber immer dann am besten, wenn es die Beine hochlegt und sich in Faultier-Manier die Sonne auf den Pelz scheinen lässt, während jegliche mitgelieferte Botschaften von perlenden Akustikgitarren einfach so abprallen. Das war höchstwahrscheinlich nicht der Plan, ist aber die logische Konsequenz aus einer Platte, die in die Irre führen will.