The Popzillas
The Incredible Adventures Of Pandora Pop
Text: Dirk Siepe
So könnte die Devise der Stuttgarter Popzillas lauten, die New Wave und gezähmten Punkrock mit laszivem Lolita-Gesang mischen und auch vor Wunderkerzen-Pop nicht zurückschrecken. Drum herum ein stimmiges Comic-Design und eine fiktive Themenwelt gebastelt, schon sind die Medien mit Gesprächsstoff versorgt. Das Album “The Incredible Adventures Of Pandora Pop” dreht sich um die nuklear verstrahlte Heldin Pandora Pop, die mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten wilde Abenteuer erlebt. Visuell umrahmt wird das vom vietnamesischen Zeichner Le Han Nguyen, dessen Bilder sich mit denen bekannter Manga-Meister durchaus messen können. So weit Anerkennung und Applaus. Leider hält die Musik der Popzillas nicht ganz, was das Konzept verspricht, auch wenn die Firma Opel ihre Single “Pandora Pop” für einen Spot geleast hat. Sängerin Ivy Pop besitzt ein nettes Stimmchen, das aber bei Rocknummern wie “Timebomb” fehl am Platz wirkt. Das balladeske Gesäusel von “No Coming Home” oder die zuckrig-klebrige Hymne “Dead In The Streets” lassen einem Rockfan erst recht die Haare zu Berge stehen. Im lockeren Power-Pop-Rahmen wie bei “This Is The End” funktioniert die Kombination hingegen, und für die gelungene Ramones-Coverversion “Havana Affair” zeigt der Daumen ebenfalls nach oben. Keine richtig schlechte Platte, aber eine sehr zwiespältige.