Wie schon auf dem letztes Jahr erschienenen Vorgänger “Voodoo Caravan” schimmern hier die Inspirationsgeber mal mehr, mal weniger deutlich durch: Trouble und Rainbow, Deep Purple, Led Zeppelin sowie die unvermeidlichen Black Sabbath. Trotzdem klingt “Hooray! It’s A Deathtrip” eindeutig nach den 90ern, denn über allem schwebt hier unverkennbar der Geist von Soundgarden. Das orientalisch angehauchte “Hand Full Of Flies” wäre auf “Superunknown” nicht unangenehm aufgefallen, “Because I’m God” und “Giver” hätten auch auf “Louder Than Love” gepasst und “Hammerhead” klingt wie ein Stück aus der “Badmotorfinger”-Phase. Und damit liegt das Problem von The Quill und ihrem vierten Album “Hooray! It’s A Deathtrip” recht klar auf der Hand: Sänger Magnus Ekwall singt wie Chris Cornell, ohne aber dessen Variationsspektrum auszuschöpfen oder eine unverwechselbare eigene Note ins Spiel zu bringen, und die Band rockt zwar versiert und routiniert, bleibt aber stets brav in den bekannten Heavy-Rock-Bahnen, ohne mal durch eine wirklich originelle Passage zu überraschen. So bleibt “Hooray! It’s A Deathtrip” nur ein nettes, satt produziertes Album für Leute, die Soundgarden trotz der Existenz von Audioslave immer noch fürchterlich vermissen und eine Kopie mit Whitesnake-Anklängen gerne willkommen heißen. Kann man gut hören, aber nur schwerlich bedingungslos gut finden.
weitere Platten
Voodoo Caravan
VÖ: 01.01.1900