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    The Raconteurs
    Help Us Stranger

    VÖ: 21.06.2019 | Label: Third Man/Pias
    Text:
    The Raconteurs - Help Us Stranger

    The Raconteurs sind zurück und feiern ein herzliches Wiedersehen in Höchstform. Miteingeladen sind die Geister der Rock-Belle-Époque und Donovan als Ehrengast.

    Elf Jahre liegen zwischen “Help Us Stranger” und dem Grammy-prämierten Vorgänger “Consolers Of The Lonely”. Statt mit dem lang erwarteten Folgealbum lediglich Nostalgie zu bedienen, agiert die Songwriter-Bromance um Jack White und Brendan Benson so vorwitzig, wild und mit dem richtigen Gespür für Riffs und Melodien wie nie zuvor. Im Opener “Bored And Razed” grooven Gitarre, Schlagzeug und Bass beiläufig vor sich hin, als hätte man heimlich die Tür zu einer laufenden Jam-Session geöffnet. Die ist jedoch nur angetäuscht, die Rhythmus-Sektion nimmt Fahrt auf, und Whites übermütig in die Höhe turnende Gitarre übernimmt. Statt “California bored and razed” sei man nun mal “Detroit born and raised” stellen White und Benson gleich zu Beginn klar, bevor der Song in einen wilden Garage-Rock-Jam ausfranst. Das folgende “Help Me Stranger” spendiert den eingestreuten Blues-Gitarren einen lässigen akustischen Überbau und bereitet für einen melancholischen Ohrwurm der Extraklasse vor: “Only Child” lässt Benson mit Zeilen wie “Only child/ Sensitive soul/ You see the beauty in everything/ Without ever being told” in der Rolle des sensiblen Indie-Songwriters brillieren, während White stets im rechten Moment mit Background-Gesang und intuitiver Gitarrenarbeit zur Stelle ist. Ähnlich einfühlsam, angereichert mit Anleihen von David Bowie bis The Velvet Underground, überzeugt Benson in “Now That You’re Gone” und “Live A Lie”; um Seelenschmerz dieser Größenordnung auszuformulieren, braucht es entsprechende Referenzen. Das Meisterstück dieser Gattung “Somedays (I Don’t Feel Like Trying)” bringt mit einem gewaltigen Riff aus dichten Blues-Slide-Gitarren ganze Welten ins Rutschen. White dagegen sieht seine Zuständigkeit wie so oft in der Vielseitigkeit: So wirkt er furios fordernd im Rock’n’Roll-Punk-Brecher “Don’t Bother Me”, erinnert im von harmonischen Chören getragenen Klavierstück “Shine The Light On Me” an die Beatles oder frönt in “Sunday Driver” kernigen Led-Zeppelin-Riffs, nachdem die Band zunächst noch Donovans “Hey Gyp (Dig The Slowness)” mit Benson an der Mundharmonika einen perkussiven Kick verpasst hat. Zwischen den perlenden Tönen des abschließenden “Thoughts And Prayers” kommt einem schließlich langsam die Erkenntnis, dass es keineswegs Größenwahn ist, der Benson und White in Interviews dazu treibt, die eigene kreative Zusammenarbeit mit der von John Lennon und Paul McCartney zu vergleichen: Mit dieser Platte haben sie den Beweis erbracht.

    weitere Platten

    Live At Electric Lady

    VÖ: 29.05.2020

    Live In Tulsa

    VÖ: 01.03.2020

    Consolers Of The Lonely

    VÖ: 25.03.2008

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    VÖ: 12.05.2006