Über Ten New Messages wollten viele frühe Fans der Band schon nach kurzer Zeit das Tuch des Vergessens ausbreiten. Glatt und mit viel Gel in den Haaren liebäugelte die Band mit Pop und Politik der 80er Jahre. Dabei wurde vergessen, dass man eigentlich nicht wegen der Polohemden, sondern zum Popowackeln gekommen war. The Rakes schieben es auf die langweilige Musikszene Londons und nehmen ihr drittes Album am coolsten Ort der Gegenwart auf: Ostberlin! Möglichst viel von der charakterstarken Umgebung sollte auf die Musik abfärben. Rau, verspielt, spannend, komplex und schizophren sind die Attribute, die Sänger Alan Donhoe mit der deutschen Hauptstadt verbindet. Diese Zustände galt es einzufangen. Auf den ersten Blick scheinen nicht viele dicke Fische im Netz gelandet zu sein. Überall zappelt und bewegt, windet und wehrt es sich. Einzig Thats The Reason flutscht bereitwillig beim ersten Durchgang direkt ins Hirn. Vorschnell im Ohr landet hier ansonsten kaum etwas, dafür fangen die Füße schon beim ersten Ton an zu zucken. Ob das efeubewachsene ehemalige Sowjetgebäude, in dem Klang entstand, wirklich für die neue Frische mitverantwortlich ist, spielt keine große Rolle. Fest steht: Sie steht ihnen gut.
weitere Platten
Ten New Messages
VÖ: 16.03.2007
Capture/Release
VÖ: 08.08.2005