Bis zu einem gewissen Grad haben die Raveonettes immer Musik über Musik gemacht. Wie ein Teddyboy an der Tiki-Bar klebten die beiden Vergangenheits-Fetischisten an den pomadigen Sounds der 50er und 60er. Das Gefühl dazu allerdings stets so echt wie die eigene Leberzirrhose. Sune und Sharin brauchen auch auf “Lust…” wieder nur ein Surfbrett und ein Springmesser, um uns klarzumachen, was es mit der Liebe auf sich hat. Liebe von der Sorte, für die man nur ein Gefäß ist, wenn auch ein gut aussehendes. Und die man möglicherweise erst im Nachhinein von der Wollust trennen kann. Im Unterschied zu den früheren Veröffentlichungen kriegt diesmal eine schön verzerrte und kräftig hallbewehrte E-Gitarre das Veto-Recht eingeräumt, in so gut wie jedem Song den hypnotischen Vocals mit Herzensbrechermelodien die Show zu stehlen. Ein Plan, der aufgeht. Die zwölf Stücke sind fast samt und sonders eine balladeske Angelegenheit, süß wie das eigene Blut und suchtgefährlich wie Vampirismus. Diese Band hat übers Essen Appetit bekommen. Als Nächstes bitte “Live At San Quentin”.
weitere Platten
Rip It Off
VÖ: 11.08.2023
Pe'ahi
VÖ: 18.07.2014
Observator
VÖ: 07.09.2012
Raven In The Grave
VÖ: 08.04.2011
In And Out Of Control
VÖ: 09.10.2009
Pretty In Black
VÖ: 25.07.2005
Chain Gang Of Love
VÖ: 25.08.2003