Ihre Songs altern schneller, als sie hierzulande veröffentlicht werden. Man muss den Kanadiern allerdings zugestehen, dass ihr drittes Album mit über einjähriger Verspätung in Deutschland veröffentlicht wird. Dass es bereits jetzt abgenudelt klingt, zeigt, wie eng das Zeitfenster ist, in dem The Reason ihre Songs frisch klingen lassen können. Zu sehr im Sound der Stunde verhaftet, ging auch 2005 das recht überzeugende Vorgängeralbum “Ravenna” in der bereits abgeflachten Screamo-Welle unter. Für “Things Couldnt Be Better” hat man sich einiges einfallen lassen: Billy-Talent-Produzent Gavin Brown überhöht die vorhandenen Ströme aus Aggressivität und Melodien zum genretypischen Pathos. Sara Quin (Tegan & Sara) singt beim zuckersüßen Boy-Girl-Indiepop-Hit “Were So Beyond This” mit, und auch der Großteil der restlichen Songs schmückt sich mit netten Pop-Akzenten, die aber gegen Kowalewicz-Soundalike Adam White kaum eine Chance haben, zur Geltung zu kommen. Große Gefühle, aber zu schick, um charmant zu sein, und zu spät dran, um originell zu sein.
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Ravenna
VÖ: 07.02.2005