Acht lange Jahre haben die Residents kein Studio-Album mehr gemacht, sondern sich mit immer aufwendigeren Multimedia-Projekten weiter und weiter davon entfernt, worum es ihnen eigentlich mal ging – von der Musik. Wormwood” ist nun endlich wieder ein richtiges Album. Musik, sonst nichts. Und die Residents zeigen uns, daß sie noch nicht verlernt haben, Songs zu schreiben und akustische Dramaturgien zu entwerfen. Daß sie sich der Texte der Bibel annehmen, scheint hingegen ein Bruch. Wen kann man damit heute noch provozieren? Nun, vielleicht eine Nation, die ihren Präsidenten wegen eines Flecks auf dem Kleid seiner Praktikantin des Amtes zu entheben gedenkt. Die Ursprünge der vier ursprungslosen Musiker liegen im tiefsten Bible Belt. Sie arbeiten mit der Vertonung skurriler Bibelstellen ein Stück eigener Vergangenheit auf. Die Songs pendeln zwischen baptistischem Gottesdienst und Jesus-Christ-Superstar-Attitüde. Viel Bombast, doch immer wieder lyrisch, elektronisch und kompositorisch gebrochen.
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