Und das macht das Quartett aus Bochum zwar nicht unbedingt spektakulär, aber immerhin mit angenehm bodenständiger Souveränität. Konnte die Band auf ihrem Debütalbum “A Tribute To Cliches” noch nicht über die volle Länge überzeugen, präsentieren sich die Revolvers 2003 in dieser Hinsicht gefestigter. Und es ist ja auch gar nicht so schwer, für ein bisschen Abwechslung zu sorgen, indem man z.B. einfach mal einen Gast vors Mikro bittet, wie bei “Mentally Ill” und “Change My Address” geschehen. Und mal ein kurz eingestreutes Piano kommt auch sehr genehm. Doch Abwechslung ist ja gar nicht mal so wichtig, wenn die Songs so solide überzeugen wie die auf “End Of Apathy”: “What Happened To My Attitude” ist genehmer Stakkato-77er-Punkrock, das sehr eingängige “Idiots & Idols” Streetpunk mit leichtem Pop-Appeal und “Some Kind Of Wonderful” ein herrlich rotziger Romantikrocker, bei dem auf Konzerten sicherlich haufenweise ölverschmierte Zündkerzen in die Luft gereckt werden. Sehr gelungene Mid-Tempo-Nummern wie “No Clash Reunion” oder “Narrowminded But Ain’t Got A Clue” bedienen nicht nur die bierselige Gröl-Fraktion, und mit von den Stones beeinflusstem Stoff wie dem großartigen “First Rule’s To Read A Good Book” ziehen sie auch die Altrocker auf ihre Seite. Unterm Strich ein recht ansprechendes Album, mit dem sich die Revolvers endgültig in der deutschen Punk’n’Roll-Szene etablieren.
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A Tribute To Cliches
VÖ: 01.01.1900