“Getting Through” – der Titel des, in Irland bereits 2014 erschienenen, dritten Albums von The Riptide Movement aus Dublin spiegelt den Grundtenor der dazugehörigen Platte recht gut wider. Bekanntlich sind die Iren ein widerstandsfähiges Völkchen, das nie sonderlich privilegiert da stand und gerade in den letzten Jahren ökonomisch ordentlich gebeutelt war. Aber: Man wurschtelt sich durch. Auf “Getting Through” gehts dann auch wiederholt ums Durchhalten, darum, dass am Ende alles irgendwie okay sein wird. Selbst wenn es aktuell heißt: Fuck this town and damn this economy. Wenn die Songs auf der Platte nicht von der Beschissenheit der Dinge daheim und vom sich Durchboxen handeln, geht es um Mädchen, Heimatgefühle oder die Flucht ins Wochenende. So schlicht und ergreifend die Themen sind, so klingt auch die Musik: bodenständiger, hemdsärmeliger Rock zwischen Bruce Springsteen, Rolling Stones und Mumford & Sons ohne Banjo. Die Refrains werden meist mehrstimmig geschmettert und verlangen nach Mitsingen, Ooooooh- und Hey, hey, hey!-Chöre gibts obendrauf. Instrumental motzen die vier Herren ihren eher simpel gestrickten Midtempo-Gitarrenrock mit Roots- und RhythmnBlues-Einschlag mittels Mundharmonika, Bläsersätzen und Streichern auf. Alles total generisch, allerdings auch eingängig wie Hölle. Wenn schon Stadionrock, dann so. Fanden die Landsleute von The Riptide Movement übrigens auch und hievten “Getting Through” im letzten Frühling auf Platz eins ihrer Charts. Wenn die Wirtschaft schon im Arsch ist, freut man sich umso mehr, wenn man wenigstens laut grölen kann.