Irgendetwas fehlt – das ist der Eindruck, der sich nach zwei-, dreimaligem Hören von “The Invisible Deck” festsetzt, ohne dass man ihn sofort begründen kann. Eigentlich ist an den Rogers Sisters alles grundsympathisch, schon die Verteilung der Posten in der Band hat ihren eigenen Charme: Die beiden Schwestern Jennifer und Laura Rogers sind für Gitarre und Gesang bzw. Schlagzeug und Background-Vocals zuständig, hinzu kommt Miyuki Furtado als Bassist und Sänger. Prinzipiell machen sie auch alles richtig: der warme Vintage-Sound im Stil der White Stripes? Prima. Das stete Pendeln zwischen flotten Garagen-Nummern wie “Why Won’t You” oder “The Light”, rhythmusbetonten Tanzboden-Songs wie “The Clock” oder “Never Learn To Cry” und dunkel ausufernden Mini-Epen wie “Your Littlest World” oder “Sooner Or Later”? Klasse. Zehn Songs in 40 Minuten? Genau richtig. Aber irgendwas fehlt, verdammt. Und dann wird mit jedem Hören klarer, was: Tiefe, Intensität. “The Invisible Deck” wirkt clever und durchdacht, erscheint aber oft merkwürdig blutarm und spröde. Damit ist den Rogers Sisters ein zwar kurzweiliges, aber nicht sehr packendes Album gelungen.
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Three Fingers
VÖ: 16.05.2005