Wir alle lieben diese kleinen Außenseiter aus dem DFB-Pokal, die – zumeist aus dem Süden kommend – die favorisierten Profis so lange ärgern, bis die Millionäre verlieren und die Fliesenleger und Versicherungskaufleute die Helden für eine Sportschau sind. The Royal We sind der FK Pirmasens der Popwelt. Der FK Pirmasens schlug in der vergangenen Saison in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals den SV Werder Bremen. Großer Jubel und Euphorie – doch am Ende stiegen die Amateure von der Regionalliga in die vierte Klasse ab und Werder kam in die Champions League. Der FK jubelte nur einen Herbst. Auch The Royal We wollen die Großen ärgern. Sie haben sich dafür eine niedliche Geschichte ausgedacht, in deren Mittelpunkt ein Indiegirl aus L.A. steht, das nach Glasgow zieht, weil es endlich in die Stadt möchte, die Belle & Sebastian, Orange Juice und den Teenage Fanclub hervorgebracht hat. Dort trifft es auf willige Mitmusiker, Mentoren, Musen und Mäzene. Es kam wohl zu ein paar Proben und Konzerten – und jetzt gibts eine Platte mit acht Stücken. Eckiger LoFi-Girlpop mit Geige und leichtem Wave-Einschlag ist das Resultat. The Mo-Dettes haben Anfang der 80er so geklungen, Spaß macht so eine Musik nur auf Singles. Das gilt auch für The Royal We: Hippe Indie-DJs haben die freie Wahl (hoffentlich greift keiner zur rumpeligen Coverversion von Chris Isaaks “Wicked Game”). The Royal We sind ganz witzig, aber sie jubeln wohl nur für einen Herbst. Ach ja, und mit der Band des Ex-Scumbucket-Bassisten Dylan Kennedy hat diese Gruppe hier nichts gemein außer den Namen.