The Sand Band
All Through The Night
Text: Oliver Schröder
“All Through The Night” könnte den Fans also einen frühen Einblick in den zukünftigen Sound der ehemaligen Oasishälfte geben. Wie der Bruderzwist aus Manchester besteht auch “The Sand Band” mit David McDonnell und Scott Marmion vornehmlich aus zwei Mitgliedern, von denen ersterer bereits mit Richard Ashcroft und The Coral unterwegs war. Das klingt nach Musiker-Mauschelei. Nach einem Hobbyalbum von Sessionmusikern, die die zeitweilige Aufmerksamkeit nutzen wollen, um der Welt zu zeigen, was sie studiotechnisch so alles draufhaben. Umso verblüffender ist, dass “All Through The Night” ein sanft schimmerndes Psychpop-Winter-Album geworden ist, das zum dargebotenen Hang zum Perfektionismus auch entsprechend hervorragende Songs liefert, wenn auch einiges abgekupfert wurde. “Set Me Free” klingt nach The Coral, “Song That Sorrow Sings” hätte auch auf The House Of Loves Schmetterlingsalbum direkt neben “Shine On” gepasst – McDonnells Stimme erinnert ohnehin stark an die von Guy Chadwick. Etwas unverschämt wird es bei “Open Your Wings”, das sich auffallend eng an Hope Sandovals “Drop” schmiegt. So könnte man zu jedem Song ein Gegenstück aus dem Plattenschrank ziehen, das von der Sand Band aufgegriffen und weiterverarbeitet wurde: Doves, Sparklehorse, The Verve, Mazzy Star und – ja, auch Oasis. Insofern wird sich der Kreis wahrscheinlich im Sommer dieses Jahres schließen, wenn McDonnell wieder seiner Hauptbeschäftigung als Mietmusiker nachgeht. Vorher kommen aber noch Winter, Frühling und dieses Album.