Eine Frage vorweg: Warum all die wunderschönen Vintage-Gitarren im Booklet und die penible Auflistung, welche wann wo zum Einsatz kommt, wenn letztendlich der Computer-Mix alles auf maximalen Druck, sprich relativ einförmigen Staubsaugersound komprimiert? Aber das nur am Rande. Ansonsten gibt es an “Generation Love”, dem zweiten Longplayer des Salzburger Trios, wenig auszusetzen. Wer so gekonnt Weezer, aktuellere Soulwax-Sounds und die Pet Shop Boys verdrahten kann und dabei nicht wie eine desorientierte Schülerband klingt, dem sei der Radio-Einsatz gegönnt. Ist doch nur Pop. Hier wird gar nicht erst anderes behauptet, und genau deshalb geht die Sache auf. Auch wenn nicht alles wirklich zündet oder länger als die Nettolaufzeit des jeweiligen Tracks im Kopf bleibt: Seesaw haben ihre Hausaufgaben gemacht und können immerhin mit dem Titeltrack und der nicht ganz zu Unrecht abgefeierten Single “All The Same” punkten. Ansonsten geht es in Sachen Arrangement und Produktion vielleicht etwas zu sehr nach Lehrbuch, aber Refrains wie “I Don’t Mind” müssen ja auch erst mal geschrieben werden. Zwar nicht wirklich tiefergehender als das Nichtschwimmerbecken im Hallenbad, aber was soll’s? Vielleicht hat das Gehirn auch einfach mal Pause, wenn draußen am Auto schon die Scheiben vereisen.