Reichte der Horizont von Mario Barth tief in die Rockwelt hinein, könnte er sein Programm “Männer sind primitiv, aber glücklich” mit den Manierismen der modernen Hardcore-Welt aufbrezeln. Es ist immer wieder ein Spaß, mit welch großer Geste Bands wie The Setup zum selbstgerechten Rundumschlag ausholen. Vendetta, Selbstbehauptung, politische Anklage. Die Kriegsmusik dazu ist im Rahmen des Genres von guter Qualität, denn The Setup kreuzen gekonnt die vordergründige akustische Breakdown-Sause von Hatebreed mit dem zehrenden Hasskrach der Hope Conspiracy und der melodischen Gitarrenpolemik der frühen Biohazard. Der Drummer der Belgier ist übrigens Bulle und tauscht den Drumstick somit hauptberuflich mit dem Gummiknüppel. Da die belgische Hardcore-Szene eng mit den Tough Guys des Ruhrpotts verbandelt ist, zählen The Setup Zero Mentality zu ihrem engeren Freundeskreis, was musikalisch bei deren neuer Platte kaum zusammengeht. Kaum zu fassen, dass Dennis Sommer von Black Friday 29 hier die Gitarre spielt, denn mit Oldschool-Hardcore hat das Album wenig zu tun. Stattdessen regiert auf dem von Hatesphere-Mann Jacob Bredahl in Dänemark produzierten Werk meistens schmieriger, leicht thrashiger Midtempo-Metal-Rock samt Soli, gedoppelten Gitarren, Gastgesang einer dänischen Doro und dreimal deutscher Poesie Marke: “Ein Mensch ist er einmal gewesen / Wirds irgendwann auch wieder sein / Sterblichkeit ist was uns eint / Memento mori, Menschenfeind!” Der letzte Track heißt “Gluck auf” und führt mit düsteren Pianoklängen den Hörer aus dem Album und die Band in die Gefilde des Orkus-Magazins.