The Shadow Lizzards
Paradise
Starke Songs schreibt das Trio trotzdem hier und da. Unter anderem weil gerade genug psychedelischer Wahnsinn von statten geht, der Songs wie dem Opener “Eden’s Gate” Tiefe verleiht, aber doch leicht verdaulich bleibt. Von der Produktion bis zur Performance und dem obligatorischen, manchmal überzogenen Orgeleinsatz kann man The Shadow Lizzards außerdem einen großen Willen zur Authentizität attestieren. Denn der Bluesrock von “Stop The Time” könnte so auch auf einer Compilation aus den späten 60ern zu finden sein. “De Ángeles Y Diablos” überzeugt mit Spaghetti-Western-Atmosphäre, komplett mit Mariachi-Bläsern und Banjo.
Das hohe Niveau kann die Band allerdings nicht auf Albumlänge halten, es fehlen packende Momente und klangliche Eigenständigkeit. Das ist schade, denn feine Basslines und Gesangsharmonien zeigen, dass die Liebe zum Detail spürbar gewachsen ist. Auf dem gediegenen “Homecoming”, mit dem die Band schon fast Yacht-Rock-Territorium betritt, zeigt sich Gitarrist Kris Karla außerdem in emotionaler Solo-Hochform.
“Paradise” lässt den Willen missen, von allem noch mehr zu wollen. Mehr Blues, mehr Härte oder mehr Psychedelia würden The Shadow Lizzards zwar keinen größeren Erkennungswert geben, aber – das verdeutlicht nicht nur das stumpfe, aber eingängige “Gettin’ Rid Of” – in mehr Hits resultieren.
Das steckt drin: Kaskadeur, Pablo Infernal, Siena Root