Wobei man hier eher Bestätigung als Trost findet, denn fast alle Lieder auf Let It Die strahlen eine tiefe Traurigkeit aus. Die Titel von Album und Songs wie Never Fine, Leave It All oder Already Gone kommen nicht ohne Grund, und auch ein Blick auf das Cover weckt nicht eben optimistische Gefühle. Da ist es vielleicht von Vorteil, dass Gitarrist und Sänger Nicholas Delffs beim Singen ähnlich nuschelt wie Caleb Followill von den Kings Of Leon. Zum einen versteht man die Texte nicht so gut, zum anderen passt dieses kauzige Organ schön zu der dunkelblauen Stimmung, die auf den elf Songs transportiert wird. Trost schimmert da nur gelegentlich durch die Zeilen, etwa beim sehr entspannten Gonna Hold You Tonight oder dem zumindest musikalisch leichtfüßigen Already Gone. Der Titeltrack ist sogar ein richtiger Gitarrenrocker mit lässig zur Schau getragener Slacker-Attitüde, und dass sie auch Hits schreiben können, zeigen The Shaky Hands mit Love Curse, einem reduziert instrumentierten Garagen-Swinger mit brüchig-melancholischer Note. Auf die hier gestellte Frage Is it love/ Or is it a curse? kommt für Delffs allerdings nur der Fluch als Antwort in Frage. Die Inspiration für das dritte Album seiner Band holte er sich auf einem anderthalb Monate dauernden Indientrip, wo er nach eigener Aussage in Tempeln gesungen und Texte geschrieben hat. Dass er dabei von indischer Musik inspiriert wurde, hört man der Platte kaum an, denn die klingt durchweg amerikanisch. Als Zutaten für ihren LoFi-Indierock benötigt die Band aus Portland nur ein bisschen Folk, ein wenig Country und ganz viel Seele.