Genau das haben die Shaky Hands aus Portland geschafft: Nach ihrem regional erfolgreichen Debüt, das noch recht fröhlich daher schubberte, entdeckt die zum Quintett aufgestockte Band nun ihre Untiefen. “Lunglight” klingt deutlich düsterer und schwerer, brüchiger und unkalkulierter – und damit richtig spannend. Natürlich sind auch sie beeinflusst von dem, was junge Bands aktuell umtreibt: Postpunk und Retrorock, “The”-Band-Habitus und eine abgewetzte Klangdynamik, bei der Alben partout nicht so klingen wollen, wie die heutige Studiotechnik es zuließe. Hinzu kommt bei ihren komplex und spannend, dafür allerdings melodisch nicht immer zwingend komponierten Songs noch eine Vielzahl an in dieser Kombination noch nicht gesehenen Bausteinen: Von behäbig tänzelnder Lambchop-Lethargie bis zu noisigen Sonic-Youth-Ausbrüchen, von metallener Talking-Heads-Unterkühltheit bis zu organischem Blur-Sehnen, von kantiger Girls-Vs.-Boys-Ästhetik bis zu schmissiger Strokes-Indieclubhitze reichen die Zutaten. Und das zuweilen gern und doch äußerst stimmig in ein und demselben Song. Kleiner Schwachpunkt ist die etwas dünne, obgleich ausdrucksstark eingesetzte Stimme des Frontmanns; ansonsten regiert ungebremste Anerkennung ob so viel Eigenständigkeit.
weitere Platten
Let It Die
VÖ: 02.10.2009
dto.
VÖ: 23.11.2007