Zurückhaltung ist eine Tugend. Bei Sheila Divine sorgen die leisen, reduzierten Klangwelten allerdings für ein gelangweiltes Gähnen.
Die melancholischen, sphärischen Klänge von Sheila Divine umarmen den Hörer unaufdringlich. Mit instrumentalen Arrangements und dezenten Akustikgitarrenpassagen legt die Band aus Boston eine Grundlage für gute Songs, die jedoch auf Dauer sehr eintönig geraten. Sänger Aaron Perrino singt in seinen Texten von Liebe und Politik, verpackt die Themen aber eben nicht so, dass sie im Ohr hängen bleiben. Manches Mal ertappt man sich bei dem Gefühl, das so ähnlich schon einmal – und zwar besser – gehört zu haben, und denkt vielleicht an U2 oder auch an die in den Credits erwähnten Manic Street Preachers. Die Ziele sind also hoch gesteckt, doch Perrinos eher unoriginelle Art, die Songs vorzutragen, lässt den Hörer immer wieder abschweifen. So schön einzelne Stücke wie die Ballade Antidote oder das etwas rockigere Stück Sideways anzuhören sind, das Album als Ganzes kann nicht überzeugen. Auf Where Have My Countrymen Gone gibt es kaum ein Stück, das sich von den anderen abhebt, und ohne das gewisse Etwas erzeugen The Sheila Divine einfach nur Langeweile.