Es geht wohl nicht mehr ohne: Das ‘The’ im Namen gehört mittlerweile zu jeder neuen, hippen Band wie Siegfried zu Roy. Das sollte aber kein Grund sein, diese jungen Musiker aus Detroit vorschnell als ‘just another The-Band’ zu verurteilen, denn The Sights beherrschen wirklich ganz hervorragend all die Tugenden, die einst schon die Herzen unserer Eltern höher schlagen ließen: zuckersüße Beatles-Harmonien werden mit dem Rock der Rolling Stones vereint. Die bedrogten, schwerelosen Melodien der Byrds treffen auf die Energie von den Kinks und The Who, und das Sonnenschein-Songwriting der Beach Boys wird mit einer Portion Led Zeppelin-Blues gespickt. Dazu kommen dezente moderne Einflüsse aus Indie-Rock nach Art von Dinosaur Jr. und Britpop der aufregenderen Sorte. Wer nach diesen Worten jetzt allerdings an eine hoffnungslos zerfahrene, kunterbunte Mischung denkt, liegt zum Glück falsch: “Got What We Want” klingt trotz der zahlreichen, deutlich erkennbaren Einflüsse überhaupt nicht nach raubkopiertem Durcheinander, sondern überraschend organisch, rund und in sich logisch. Songs wie der sehr tanzbare Opener “Don’t Want You Back”, das getragene “It’d Be Nice (To Have You Around)” oder das bluesige “Nobody” wärmen dem Hörer das Herz, verstärken die Sehnsucht nach Sommer und Urlaub und lassen ganz nebenbei Supergrass ziemlich alt aussehen. Sehr schön.
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Most Of What Follows Is True
VÖ: 26.11.2010
dto.
VÖ: 21.03.2005