Ach, die Liebe. Ein Pool voller Plattitüden, Antrieb und Dämpfer in einem und der größte Feind der Konzentration. Ihr Ablenkungsvermögen führt ebenso zu fahriger Arbeitsweise wie zu aufbrausender Kreativität. Ein Ventil dafür bietet die Kunst. Vince Frederick aus Detroit ist der Prototyp solch eines kreativ Betroffenen, eines unglücklich Betroffenen allerdings. So benannte er seine Band nach dem partnerlosen Zustand und nahm ganze Alben für die ewig Unerreichbare auf. Das Debüt “Better Than Before” konnte ihn in punkto Liebe offensichtlich nicht weiterhelfen, daher folgt nun der zweite Versuch. Hierbei bedient er sich der alten Lennon/McCartney-Masche (ca. “Beatles For Sale”): Power-Pop und RocknRoll im Zweieinhalb-Minuten-Takt. Dazu jede Menge lyrischer Zuckerwatte der Marke “I know that love is just a game/ That Im not very good at”. Das klingt nach drohender Diabetes. Doch wer bei der Frage “Why am I so shy when Im beside you?” feuchte Augen bekommt, fühlt sich auch hier zu Hause. Zudem leidet Frederick nicht nur wunderbar (“When Will She Be Mine?”), sondern kann ebenso putzig durchdrehen (“Hypnotized”). Nach dem guten Start schlägt jedoch die Belanglosigkeit zu. Skip. Skip. Skip. Skip. Bis zum letzten Drittel. Wer aber Lieder gerne in der Zweitstimme begleitet, Liebe auf Albumlänge aushält und bei Handclaps und Shalalalalas mitmacht, ist hiermit gut bedient.
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Better Than Before
VÖ: 01.03.2004