The Skull Defekts
The Skull Defekts
Text: Florian Schneider
Es gibt kaum eine Band, deren Songtitel sprechender sind als die von The Skull Defekts. Der Opener auf ihrem Schwanengesang heißt “A Brief History Of Rhythm, Dub, Life And Death” und bietet genau das: einen unerbittlichen Beat, Percussions aus dem Stahlwerk und Störgeräusche, die Herzschrittmacher kurzschließen. Beschlossen wir das Album mit “The Beauty Of Creation And Destruction”, das die Programmatik der Noiserocker auf den Punkt bringt: Die Schönheit der schwedischen Band, die aus Mitgliedern von Union Carbide Productions, Anticimex und 8 Days Of Nothing besteht, ist spröde. Daran ändert auch der Gesang von Mariam Wellentin (Wildbirds & Peacedrums) nichts, die als viertes Mitglied an The Skull Defekts mitgewirkt hat. Der Entschluss, die Band aufzulösen, stand da schon fest, blöd nur, dass The Skull Defekts mit ihrem besten Album abtreten, weil sie den Weg des Vorgängers “Dances In Dreams Of The Known Unknown” konsequent weiterführen. Das Quartett hat seinen Songs alles Fleisch abgeschnitten, jedes Instrument auf seine Essenz heruntergebrochen und setzt auf lärmend-eingängige Riffs und technoide Repetition. Wer denkt, ein Riff oft genug gehört zu haben, kann sich sicher sein, The Skull Defekts legen noch ein paar Wiederholungen drauf. Ästhetisch haben sie einiges mit Cop Shoot Cop gemeinsam, sie halten ebenso stoisch daran fest, dass Schönes richtig fies wehtun darf. Dass der Markt für derart unterkühlte Musik überschaubar ist, kann sich jeder denken, weshalb The Skull Defekts mit diesem Album entnervt aufgeben. Ein Abschied auf dem Höhepunkt.
weitere Platten
Dances In Dreams Of The Known Unkown
VÖ: 25.04.2014
Peer Amid
VÖ: 11.02.2011