The Smile
Wall Of Eyes
Selbstverständlich gibt es auf “Wall Of Eyes” wieder Momente, in denen auch Schlagzeuger Tom Skinner glänzen kann. Wenn er etwa den Titelsong mit einem Latin-Beat unterlegt oder in “Under Our Pillows” einen Motorik-Groove einbaut, der The Smile in die Nähe von LNZNDRF rückt. Aber die eigentlichen Stars des Albums sind die Streicher des London Contemporary Orchestra.
Das ist nicht nur der Fall, wenn sie wie in “I Quit” den Song klassisch unterstützen, sondern auch im fantastischen “Friend Of A Friend”. Hier übernehmen sie im Lauf des Songs die Führung, brechen seinen Rhythmus auf und bugsieren ihn in eine neue Richtung. Überhaupt setzt sich bei “Wall Of Eyes” der Eindruck durch, dass die pure Begeisterung am Zusammenspiel im Trio und mit einem Schlagzeuger, der alles kann, einem echten Bandgefühl gewichen ist.
Das führt dazu, dass “Wall Of Eyes” nicht so unmittelbar in Bewegung versetzt wie das Debüt, sondern schwerer zu knacken ist. “Bending Hectic” nimmt sich Zeit, ehe es in Sonic Youth’schem Lärm aufgeht, während “Read The Room” ein Song wie ein Formwandler ist – innerhalb von fünf Minuten wechselt er die Temperaturen und Aggregatzustände. Erneut ist eine Energie und Dringlichkeit zu spüren, die Radiohead zuletzt abging. So gesehen ist “Wall Of Eyes” für Fans der Band eine gute wie schlechte Nachricht.
Das steckt drin: Can, Arthur Verocai, Yeasayer
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