Ihr Kampf geht elf Runden lang und dauert eine dreckige halbe Stunde. Search and destroy ist die Devise. Immer drauf, nie in Deckung, nie Luft holen, nie verschnaufen. Einen Schlag auf die Brust, einen auf die Nase und noch mal von vorn. In der linken Ecke: Ben Mills und The Smoking Hearts. Die legen mit “Victory!” ihre zweite Platte vor, die vor lauter Punk, Hardcore und RocknRoll nur so strotzt. Das geht mit “Off With Your Head” sofort ziemlich rabiat los. Kein Intro, kein gar nichts, das Herz überspringt nur ein paar Takte in der Brust nachdem der Finger die Play-Taste berührt hat. The Smoking Hearts begrüßen den Hörer also erst mal mit einem harten Schlag in die Magengrube und stellen sich eine Minute später etwas höflicher in “Benedict” vor. Und so schön das eigentlich auch alles ist: Irgendwie ist nach den beiden Songs schon so gut wie alles gesagt. The Smoking Hearts gehen gern in die Vollen und bremsen für niemanden. Mills Stimme ist rau und gemein bis zum Anschlag, er schreit seine Vocals so heiser durch den Raum, als hätte er kurz nach einer Tour einfach im Studio angehalten, ohne zwischendurch Tee zu trinken. Zerschnitten wird sein Geschrei immer mal wieder durch etwas harmonischere Refrains und Gangshouts, um dem Ganzen ein wenig Druck zu nehmen. Das Dilemma: The Smoking Hearts machen wirklich Laune und haben Power, abwechslungsreich sind sie aber nicht. Drei Songs lang macht Victory! Spaß, nach sechs strengt es an, und mit dem elften geht es auf die Bretter.