Die unglaublich gut informierten Fachkräfte in Londons bestem Plattenladen Rough Trade prophezeien: Dieser Band gehört das Jahr 2006. Man sollte das ernst nehmen. Im letzten Jahr wetteten sie auf Clap Your Hands Say Yeah!, davor auf Franz Ferdinand. Für ein geblendetes Juchei nach dem ersten Hören reicht es im Fall der Spinto Band jedoch nicht. Die farbenfrohe Indie-Collage macht zwar Spaß, doch man vermisst die Eigenständigkeit der eben genannten. Stattdessen wird gehüpft und gesprungen wie bei Hot Hot Heat, atmosphärisch gefiept wie bei Grandaddy, quirlig um die Ecke gelugt wie bei den Shins oder kühl formuliert wie bei den Strokes. In den besten Songs kommt all das zusammen, sie handeln von fabelhaften, aber undurchschaubaren Mädchen. Der Sänger singt flehentlich “Oh Mandy” und die Mandolinen gehen ans Herz; er schwärmt “So Kind Stacey”, und die präzise Band treibt die herrlich schlingernde Melodie so weit aus dem Fenster, wie es einst nur Pavement konnten. Klingt gut, ist gut – und vor allem kurzweilig. Das besondere Etwas fehlt.
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Moonwink
VÖ: 26.09.2008