Das Warum ist schwer zu erklären, fest steht aber: Die Spitfires ragen heraus aus dem RocknRoll-Einheits-Urschlamm.
Diese Band macht es einem vorschnellen Urteiler wirklich nicht schwer: Ein leidlich origineller Bandname, ein klischeehaftes Artwork mit Teufelinnen in Bikinis, noch dazu künstlerisch grauenvoll umgesetzt – der Fall scheint klar, und ist es im Grunde auch: RocknRoll ist längst keine noise pollution mehr, und die Spitfires lediglich ein weiterer Baustein im großen Gitarren-in-der-Autowerkstatt-Puzzle. Allerdings, und hier gerät man wirklich in leichte Erklärungsnotstände, ein erstaunlich ansehnlicher. Denn die Band macht zwar wenig anders, aber eben vieles besser als die üblich verdächtigen Kollegen aus der B-Liga, wobei es wirklich schwer fällt, die Qualitätsunterschiede zu benennen. Gibt sich jemand mit einem saloppen es rockt einfach mehr zufrieden? Irgendwo zwischen Gluecifer, den Hives und den La-Donnas wird frischfrommfröhlichfrei losgerockt, ähnlich wie die späteren Hellacopters weiß man um die Stärken der Stones in den Siebzigern, und des AC/DC-Covers (“Little Lover) zur Einflussbenennung hätte es auch nicht wirklich bedurft. Alles in allem eine Platte, die aufhorchen lässt und die man sich gerne mehrmals anhört – und das will in einem kreativitätslöchrigen Genre schon mal was heißen.