Sporen hat sich Molly McGuire längst verdient. Die Referenzen: Studio-Aufenthalte mit Frank Black, Peaches und den Queens Of The Stone Age, die Mitgliedschaft bei Mondo Generator und den Earthlings. Doch Namedropping beiseite, denn McGuires eigene Band hat mit all den ehemaligen Arbeitgebern herzlich wenig gemeinsam. Im “Doom Pop” legt sich ihr lasziver Sirenen-Gesang über heulende Sirenen-Samples, dicke Bässe treffen auf stampfende Beats und eine ordentliche Portion augenzwinkernden Wahnsinns. Schon in der Eröffnung “Blood Red Rose 2” quietscht der Synthie derart fröhlich drauflos, dass man sich auf einem Kindergeburtstag mit aufgescheuchten Bälgern und einer Überdosis roter Luftballons wähnt. “Doom Pop” zeichnet sich durch eine erstaunliche Vielseitigkeit aus, die allerdings auch zu grenzwertigen Fällen von Narrenfreiheit führt – nämlich immer dann, wenn die Band in penetrant hochgepitchten Drogenfantasien schwelgt. Dabei liegt die Stärke der Spores vielmehr in schräger, schwüler Clubmusik mit einem Hauch verruchter Sexyness, wie nicht nur die lässige Single “Ghost Town” beweist. So aber sehnt man sich nach ein wenig mehr Stringenz in all den Freistilübungen.
weitere Platten
Imagine The Future
VÖ: 05.01.2007