Sind The Stereo die besseren Weezer? Die Antwort lautet nur deshalb nein, weil man niemanden diskreditieren muss, um die Größe dieses Albums hervorzuheben.
Trotzdem ist “Rewind + Record” im Vergleich mit “Maladroit” zumindest für mich klarer Sieger nach Punkten und darüber hinaus auch bestens geeignet, bei ein paar Emohikanern “Bleed American” von Jimmy Eat World oder New End Originals “Thriller” im CD-Player abzulösen. Aber als Emo sollte man das hier eigentlich nicht abstempeln, bleiben wir lieber beim guten alten Power-Pop, denn bei aller Gefühlsechtheit dominieren bei The Stereo Power und Pop, d.h. druckvoller Sound und Melodien für Millionen. Melancholisch-besinnliche Töne haben sie zwar auch im Repertoire, wie das schöne Schlusslied “Two-Week Notice” beweist, aber ihre Stärken liegen doch ganz klar bei Gute-Laune-Kicks wie “Don`t Say Uncle”, das nicht nur mit dem leichtfüßig tickenden Piano musikalische Sonnenstrahlen verbreitet. Oder “Tell Your Football Dad No!” – das Intro klingt nach Foo Fighters, die Strophe nach JEW, und der ganze Song einfach nur nach Hit. Nach dem famosen Debüt “Three Hundred” und dem okayen Nachfolger “No Traffic” demonstrieren Sänger, Gitarrist und Songwriter Jamie Woolford und seine Mitstreiter mit “Rewind + Record”, dass sie bestens in der Lage sind, jedes Jahr für exzellenten Nachschub für die stetig wachsende The Stereo-Fangemeinde zu sorgen. Mal sehen, wie es mit dieser Kreativität weitergeht, wenn demnächst der längst fällige Major-Deal eingetütet wird.
weitere Platten
No Traffic
VÖ: 05.03.2001
Three Hundred
VÖ: 19.06.2000