Es gibt Bands, die haben sich Konzeptionslosigkeit zum Konzept gemacht. Das mag funktionieren, wenn hinter dem konzeptionellen Mangel an Konzeption kluge und immens kreative Köpfe stecken. Dann – und nur dann – bekommt man eines jener raren Alben auf den Tisch, die locker als Jahrhundertwerk durchgehen können. In den meisten anderen Fällen bekommt man Stranglers. Oder ähnliches. Nichts gegen die Stranglers, wohlgemerkt, es gab Zeiten, da fand ich die Band richtig gut. No More Heroes”, das zweite Album der Band aus dem Jahre 1977, hat heute noch einen Ehrenplatz in meinem Plattenschrank. Eins der Markenzeichen der Stranglers war schon in frühesten Tagen, daß sie ständig ihren Stil veränderten. Das funktionierte eine Zeitlang ganz gut, als sie noch wirklich frische Ideen hatten. Doch das ist lange her. Seit ihrem Comeback 1992 jedenfalls klappt es nicht mehr so, Coup De Grace” setzt den schlechten Trend leider fort. Uninspirierte Soundspielereien, bemühte Modernität (God Is Good”), ein bißchen Retro (Coup De Grace”) und die obligatorische Ballade (In The End”) ergeben trotz aller technischen und handwerklichen Perfektion einfach keine gute Platte.
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