Ja, so langsam naht die Zeit, in der ich mir eine Antwort überlegen muß, wenn mein Kind mich einmal fragt: Daddie, was war eigentlich Punkrock? Aber Kopfzerbrechen muß nicht sein. Schließlich gibt es ja The Strike, die als wandelnder Anachronismus das Jahr 1977 wiederauferstehen lassen, ohne zu authentisch zu sein. Vielmehr geben sie sich einige Mühe, ungewöhnliche Sounds wie Trompeten und feinen Girl/Boy-Wechselgesang einfließen zu lassen. Allerdings geschieht das immer so verhalten, daß man ihnen eine Anbiederung an irgendwelche Trends wirklich nicht unterstellen kann. Shots Heard Round The World ist ein Album, das vor allem durch seine Unauffälligkeit zu gefallen weiß. Nicht zu aggressiv, nicht zu poppig, politisch ohne übertriebene Agitation, und die knalligen Hooks lassen vermuten, daß The Strike sich in der Schublade britisch orientierten Punkrocks der Clash- und Stiff Little-Fingers-Schule am wohlsten fühlen. Yep, The Strike sind sicher kein Big Deal, aber wer ganz gern mal das Tanzbein schwingt und das Erscheinen der nächsten Swingin Utters- oder Rancid-Platten nicht erwarten kann, dem seien The Strike dringendst empfohlen.