“Powerpop” und “Poppunk” sind zu Genrebezeichnungen mit Schimpfwortcharakter mutiert. Aktuelle Releases, wie das jüngste Bowling-For-Soup-Album, belegen das mit Bravour. Dabei ist Pop doch nichts schlechtes. Power und Punk sind auch nette Gesellen. The Tank aus
Kalifornien wissen das. Die Allstarband um Gameface-Sänger Ken Conte und -Drummer Steve Sanderson gehen mit “Remode” gegen gängige und festgefahrene Klischees an: keine Blödelei, keine anbiedernden Melodien und kein Teenie-Kompatibles Image. Das ist solider Powerpop mit großartigen Fingerpoint-Momenten und einer Stimme, die so charakteristisch ist wie die Dönerbuden für Kreuzberg. Wohnungsnachbarn in der Tank-WG wären Kollegen wie Samiam, The Get Up Kids, Motion City Soundtrack, Alkaline Trio und CIV. Das alles geht. Die mögliche Hit-Ansammlung der insgesamt 14 Tracks ist beachtlich. Groß wird es bei “Best For You”, “Future Tense” und “Swept Away”, wo die Band den frühen Foo Fighters entgegengeht. Ist klar, dass man der Platte nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt, wie sie Mitte der 90er bekommen hätte, denn die o.g. Attribute kann man “Remode” auch zum Strick binden. Ein, zwei Songs abseits der Powerpop-Korsage würden der gegen Ende einsetzenden Langeweile gut tun. Die aber ist minimal und diesem Energiebündel schnell zu verzeihen.