The Tea Party
The Ocean At The End
Text: Martin Iordanidis
Die lange Pause hat “The Ocean At The End” gut getan: Zwischendrin war Martin solo unterwegs, hat in Irland und Australien gelebt und sich mit den anderen Bandgründern Stuart Chatwood und Jeff Burrows vertragen. Dass der Tea-Party-Sound auch mit anderen Wetterlagen als kanadischem Regen funktioniert, hört man zuerst “The L.o.C” an. Das ist funky shit, der unter Martins Twäng-Gitarre so tanzbar klingt wie die Kommerzwende, wegen der der künstlerische Direktor The Tea Party 2005 tschüss gesagt hat. Weil das Leben ein Kompromiss ist, rauscht “The Black Sea” mit dem Tea Party-typischen Tiefgang durch Martins emotionale Wellentäler. “Cypher” folgt ebenfalls einer alten Handschrift. Ein orientalischer Soundteppich unterlegt die meterhohen Drums, Martins Rotweinromantik produziert beschwörende Mantren. “The Maker” macht das Album bunt, obwohl es eine verkitschte Blues-Ballade versteckt. “Black Roses” bringt den Barden mit Hammondorgel und einer Steel Slide Guitar zusammen – es hat sich über die Jahre eine Menge nützlicher Kram in Martins Studio Down Under angehäuft. In schwindeligen Refrains wie dem von “The 11th Hour” merkt man The Tea Party das Hiatus-Jahrzehnt an: Jeff Martins Stimme ist hörbar gealtert und erinnert mit ihrem verwackelten Timbre an einen nach unten gepitchten David Bowie. Dem Lauf der Dinge begegnen The Tea Party in “The Cass Corridor” mit einem alten Hausmittel: schmutziger und auch ein bisschen dämlicher Rock’n’Roll. Das ist doch mal was Neues bei dieser Band.
weitere Platten
Seven Circles
VÖ: 30.09.2005
The Interzone Mantras
VÖ: 26.11.2001
Tangents
VÖ: 04.12.2000
Triptych (Special Edition)
VÖ: 02.06.2000
Triptych
VÖ: 20.08.1999
Transmission
VÖ: 25.10.1997
Alhambra (EP)
VÖ: 18.10.1996
The Edges Of Twilight
VÖ: 23.03.1995
Splendor Solis
VÖ: 01.02.1994