The Terrys
Skate Pop
Text: Nicola Drilling | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
Gerade einmal 16 Monate sind seit der Veröffentlichung des Debütalbums der fünf Australier vergangen, da stehen sie schon wieder auf der Matte. “Skate Pop” spinnt die Essenz des surfrockigen “True Colour” an vielen Stellen weiter, lässt sich aber dennoch als gelungene Weiterentwicklung sehen.
Der Großstadttrubel lässt die im knapp 100 Kilometer von Sydney entfernten Gerringong aufgewachsenen Musiker weiterhin kalt, stattdessen konzentrieren sie sich darauf, ihren verträumten Sound mit einer gewissen Melancholie zu mischen, ohne pathetisch zu werden – auch wenn mal ein Song wie “If You Get That” in sehr düstere Sphären abrutscht. Diese Momente fangen aber massiv tanzbare Riffs wie in “Silent Disco” ab. Dessen Text hat Frontmann Jacob Finch wie fast alle auf “Skate Pop” spontan im Studio improvisiert, um seine stimmlichen Fähigkeiten austesten zu können. Im nächsten Moment schwebt man dann mit der Band vollständig entspannt auf “Clouds” davon, flankiert vom wohl stereotypischsten Surfrock-Moment des Albums.
Besonders hängen bleibt das groovige “Tokyo” mit seinen spacigen Synthies und dem überlagernden 80s-Flair – einzig das Gitarrensolo darin hätte noch ausufernder ausfallen dürfen. The Terrys wollten mit diesem Album den “Trost im Unbehagen finden”, wie es Finch ausdrückt. Das gelingt ihnen mit Bravour.
Das steckt drin: The Offspring, Pabst, Surf Curse