The Third Sound
Most Perfect Solitude
Bereits seit 2010 veröffentlicht die Berliner Band um Frontmann Hákon Aðalsteinsson Alben, “Most Perfect Solitude” ist das sechste. Zu hören ist darauf eine Version von Shoegaze und Psychedelic Rock, die den Genre-Klischees entgegen vor allem durch ihre aufgeräumte und erwachsene Nüchternheit auffällt.
Ihre quirligen Wurzeln erkennt man noch im krautigen Schlagzeugspiel von Frankie Broek und dem großzügigen Umgang mit Gitarreneffekten, diese werden aber weitgehend von einer dicken Schicht aus Post-Punk erdrückt, zu der Aðalsteinsson singt wie der junge Matt Berninger.
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Bausteine von The Third Sound gut zusammenpassen, was nicht bedeutet, dass “Most Perfect Solitude” ein spannendes Album wäre. Einzelne Songs wie der Opener “See You On The Other Side” und das dreampoppige “Dots” verfügen über echte Aha-Momente, fast die Hälfte der Platte ist aber austauschbares Füllmaterial ohne eigenen Charakter. Die psychedelischen Momente sind oft zahm, den Shoegaze-Passagen fehlt es an Atmosphäre, und nur weil man wie Berninger singt, hat man noch lange nicht dessen große erzählerische Verve. Was “Most Perfect Solitude” zu einem Album macht, das auf falsche Art schmucklos und alles in allem mittelprächtig ist.
Das steckt drin: Editors, The National, Simon Says No!
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First Light
VÖ: 27.08.2021