Der nun fertigen Platte “Sounds From Nowheresville” hört man dieses Ringen gar nicht an, obwohl sie wenig mit vergangenen Hits wie “Shut Up And Let Me Go” oder “Thats Not My Name” gemeinsam hat – zumindest, wenn man auf die Details achtet. Denn natürlich singt Katie White auf ihre unverkennbare Art, genauso wie einem natürlich das Instrumentale und die Beats aus der Feder von Jules DeMartino vertraut vorkommen. Aber “Sounds From Nowheresville” hat nicht nur Riot und Elektronik zu bieten. Manche Songs kommen zwar tatsächlich in Le-Tigre-Manier mit gekreischtem Gesang und rotzigen Texten daher – schöne und laute Beispiele sind Guggenheim und die Single-Auskopplung “Hang It Up”. Doch auch ins Sphärische gehende Balladen finden sich auf diesem Album, allen voran mit “In Your Life”. Sanft und poppig und radiotauglich auf die gute Art singt Katie White hier völlig ohne Gekreische, sondern ganz leise und mit leichtem Bruch in der Stimme von der Liebe, die dabei natürlich schief läuft. Mit “One By One” findet sich außerdem einer dieser schnellen Songs auf der Platte, mit denen man perfekt entspannen kann. Minimalistisch, nur mit Gesang und wenigen Beat-Elementen, schwingt sich One By One nach einigem Hören zu einem echten Ohrwurm auf. Auch hier schreit Katie White nicht, was ihr erstaunlich gut steht, wenn man bedenkt, dass das mal ihr Markenzeichen war. Aber auf Markenzeichen geben die Ting Tings genauso wenig wie auf das Erfüllen von Erwartungen. Es gelingt ihnen trotzdem.
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We Started Nothing
VÖ: 30.05.2008