The Twilight Sad
Forget The Night Ahead
Text: André Bosse
Theres people downstairs, singt eine dunkle Stimme zu einem langsamen Schlagzeugrhythmus, a heavy hand takes hold. Dann brechen die Gitarren los, und die Stimme beschwört immer wieder: Theres people downstairs. Schon schade, dass es The Twilight Sad noch nicht gab, als David Lynch Twin Peaks gedreht hat. Es ist lange keiner Band mehr so gelungen, mit ihrer Musik die Mitte aus Urangst und Begierde zu treffen. Ihr Debüt hatte immense Wucht, transportiere auf verzerrten Gitarrenschichten und der einzigartigen Stimme von James Graham Schönheit und Unbehagen. Es war eine sehr schottische Platte, nicht nur wegen Grahams Akzent, sondern auch, weil die Lieder wie Folksongs aufgebaut waren. Forget The Night Ahead nimmt den roten Faden auf und beginnt mit Reflections Of The TV, dem oben zitierten Lied über das unheimliche Flackern im Erdgeschoss. Ein magischer Beginn und Vorlage für die Single I Became A Prostitute, auf der sich die Band sehr überzeugend als Interpol-Variante aus dem schottischen Hochland inszeniert. Auch später setzen The Twilight Sad verstärkt auf konventionelle Songstrukturen. Die sind gut, keine Frage – aber ihre besten Momente hat die Platte, wenn Graham den Pfadfindergruppenleiter gibt, der den Wölflingen den Schrecken ihres Lebens einjagen möchte.
weitere Platten
It Won/t Be Like This All The Time
VÖ: 18.01.2019
Nobody Wants To Be Here & Nobody Wants To Leave
VÖ: 31.10.2014
No One Can Ever Know
VÖ: 10.02.2012
The Twilight Sad Killed My Parents And Hit The Road
VÖ: 02.01.2009
Fourteen Autumns & Fifteen Winters
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