Die Freak-Folkerin und der Indie-Rapper von der Ostküste bewundern einander seit Jahren. Er schrieb ihr zunächst Fanpost, dann waren sie auf dem letzten Album des jeweils anderen dabei. Nun ziehen sie ihre Stärken als The Uncluded zu einer ganzen Platte zusammen, wobei Aesop Rock den größeren Schritt macht: Er verzichtet fast komplett auf die bröseligen Beats seines 2012er Albums “Skelethon” und vereinfacht auch seine Raps, um sich an Dawsons kindlichen Gitarren- und Gesangsstil anzupassen. Für Delicate Cycle und vor allem für “Teleprompters” haut das hin: Die beiden besten Stücke auf “Hokey Fright” klingen so entwaffnend awkward, wie man sich Michael Cera und Kat Dennings beim weißesten Date der Welt auf einem HipHop-Konzert vorstellen würde. Den You need to get out more-Chorus von Teleprompters und Aesops Wait, what?-Moment im gleichen Stück schreiben wir uns also hinter die Ohren. Für ein 55-Minuten-Album weichen The Uncluded aber zu selten von ihrer Formel ab. Alles spielt sich zwischen Akustik-Schrumm-Schrumm, Beats mit geringem Widerstand und den Stimmen von Dawson und Aesop Rock ab, die hier nicht viel mehr tun, als irgendwie süß über Organspenden, verschiedene Vaginaformen (this one is like raver pants) und das Leben als Außenseiter zu sprechsingen. Der Comic dazu wird immer gleich mitgedacht und ist dann auch im “Hokey Fright”-Booklet enthalten. Ungeachtet der schönen Album-Aufmachung bleiben Dawson und Aesop aber zwei Künstler, die man besser getrennt voneinander hört.