The Used
Toxic Positivity
“Don’t ask me for no fucking favors/ I’m no goddamn savior”, ätzt der Sänger in “Worst I’ve Ever Been” und deutet damit an, dass “Toxic Positivity” eine ziemlich egozentrische Angelegenheit wird – und das ist vollkommen okay, zumindest wenn man eine Begeisterung für die frühen The Used hat.
Deren neuntes Album atmet nämlich den Vibe eines “Lies For The Liars” (2007), sprich Emo-Drama wird großgeschrieben. Das geht mal gut wie im besagten Opener, mal nicht wie im zu repetitiv geratenen “Numb” mit seinem Klaviergeklimper. “I Hate Everybody” übernimmt den Hang zum Pop vom ausschweifenden “Heartwork” (2020), kommt aber ungleich weniger zuckrig daher. Unfassbar catchy Hooks schütteln The Used nach wie vor aus dem Ärmel, siehe “Pinky Swear”, das sich quietschfidel in seine Bratgitarren stürzt. Dass daran mal so gar nichts neu ist, ist auch nichts Neues.
“Toxic Positivity” ist eine nostalgische Angelegenheit, man muss sich McCrackens Seelenstrip schon wirklich aussetzen wollen. Dabei findet er deutliche Worte für seine unter anderem durch die Pandemie gebeutelte mentale Gesundheit. In “Headspace” zeichnet er ein prägnantes Bild, das gut verdeutlicht, warum die titelgebende “toxische Positivität” eine problematische Angelegenheit ist: “Change my perspective, that’s what they say/ Like I’m in a car/ Like I could just change lanes.” Wenn es nur so einfach wäre.
Das steckt drin: From First To Last, My Chemical Romance, Papa Roach
weitere Platten
Heartwork
VÖ: 24.04.2020
The Canyon
VÖ: 27.10.2017
Imaginary Enemy
VÖ: 04.04.2014
Vulnerable
VÖ: 30.03.2012
Artwork
VÖ: 28.08.2009
Lies For The Liars
VÖ: 18.05.2007
In Love & Death
VÖ: 24.01.2005
The Used
VÖ: 03.03.2003