The Virginmarys
The House Beyond The Fires

Klar, früher war nicht alles schlechter, aber sicher auch nicht alles besser. The Virginmarys klingen auf ihrem dritten Album überhaupt und dem ersten als Duo, als wäre die Zeit der goldenen Ära von Bands wie Godsmack und Trapt noch nicht vorbei. Ist sie zum einen natürlich schon, zum anderen offenbart diese Platte auch die begrenzten Spielräume dieser Spielart: Beat und Riff sind die Taktgeber, Sänger Ally Dickaty richtet sich nach diesen und packt seine begrenzt poetischen Texte in kleine rhythmische Pakete.

Danny Dolan am Schlagzeug peitscht das immer nach vorne, kleine Schleifen oder kreative Sounds gibt es nicht. Natürlich kann man zu dieser Platte mitwippen – ziemlich gut sogar. Doch die unbedingte Gier nach dem großen Hit oder zumindest dem großen Moment steckt zu auffällig in jedem Takt.

Im besten Fall klingt das mal nach der dynamischen Wut von Frank Carter, dann machen die etwas pubertären Songtexte dem Vibe aber den Garaus (“Lies, Lies, Lies”). “You’re A Killer” hingegen fordert fast schon verzweifelt einen „Und jetzt alle in die Knie“-Moment, aber das möchte man dann nicht mehr. Diese Platte ist somit schon nach dem ersten Hören auserzählt – und das, wo der Opener “White Knuckle Riding” sogar noch so etwas wie Hoffnung weckt. Generisch wird’s erst danach.

Das steckt drin: Frank Carter & The Rattlesnakes, Godsmack, Royal Blood