Da gibt es eine Textzeile auf ihrem neuen Album “Before And After”. Und die geht so: “Winter is asleep and spring’s too lazy / Come soon, come summer, come soon.” Und so sitzt der Rezensent auf seiner Hamburger Terrasse, schwitzt unter der etwas desorientiert herunterbratenden Sahara-Sonne und hat die dankbare (und in die Situation perfekt passende) Aufgabe, die neue Wannadies zu rezensieren. Dabei ist mit dem obigen Satz eigentlich schon alles gesagt. Diese Platte ist ein unglaublich gut gelauntes, spritziges und vor allem weltumarmendes Sommeralbum mit allem, was dazu gehört: Massive Power-Akkorde, treibende Polterdrums, Handclaps, nette Orgeleien und ein schwofiger Mitsing-Melodiewust, dass einem ganz schwindelig wird vor lauter positiver Feelings. Wären die Wannadies nicht so erfahren und souverän im Umgang mit diesen Elementen, könnte ihr stoisch grinsender Powerpop auch glatt zu viel des Guten sein. Doch so machen die Schweden alles richtig und uns viel Spaß. Denn bei aller kompromisslosen Lieblichkeit: Das hat Tiefgang, Ernsthaftigkeit und vor allen eine subtile Langzeit-Qualität, die “Before And After”, obwohl es dich förmlich anspringt, zu einem echten Grower macht. Endlich mal wieder eine Platte, bei der man sofort mitsingen kann und dies auch noch nach dem zehnten Hören tun will. Endlich einmal wieder guter Pop mit Schmackes. Dafür: Merci, ihr gewitzten Melodie-Kobolde.