Anachronismus einmal anders: Statt zum 666. Mal Sabbath-Riffs neu zu klonen, fleddern The Want die noch nicht verweste Leiche Led Zeppelin.
Schon das Artwork oder der freche Albumtitel deuten an, dass dieses Debüt einer Zeitreise in die goldener Siebziger gleicht. War man vom Southern Lord-Label bisher vor allem fies schrägen Heavy-Stuff gewöhnt, kommt hier der gute alte Blues wieder zu Ehren. Und die vier Musiker der New Jersey-Combo spielen auch wie kleine Götter, aber Göttlichkeit weicht schnell profaner Langeweile, wenn man seine Qualitäten nicht in eigenständige Bahnen zu lenken vermag. Und The Want zeppelinesk zu nennen, kommt noch einer dreisten Untertreibung gleich. Drummer Rick Fiorio hält sich offenbar für die Reinkarnation von John Bonham, und die anderen drei scheinen nicht mitbekommen zu haben, dass John Paul Jones, Robert Plant und Jimmy Page selbst noch aktiv sind. Das ist sehr schade, weil hier großes Potenzial vergeudet wird. Und allein die Tatsache, dass diese LedZep-Kopie Welten besser ist als z.B. Kingdom Come, macht sie nicht wirklich nötig. Ledophilen mag man den Kauf von Greatest Hits Volume 5 noch empfehlen, aber mit Live At The Greek – Excess All Areas von den Black Crowes feat. Jimmy Page sind sie eindeutig besser beraten.