Die geht an seinen Tourbegleiter und Co-Produzenten Dominic East: ein klassischer Mann im Schatten, der mit seiner Arbeit zur bemerkenswerten Evolution der Indierocker aus Philadelphia beigetragen hat. “Live Drugs” als Destillat von über 40 aufgezeichneten Shows aus den vergangenen Jahren bildet freilich das Ende dieser Entwicklung ab. Während War-On-Drugs-Konzerte zu Beginn des vorherigen Jahrzehnts Granduciels damals stärker zu Tage tretendem Faible für Shoegaze und Krautrock folgten, neigen sie heute nur noch selten zum Ausfransen. Im Gegenteil: Vor allem kompiliert wie hier, Hit an Hit und mit wenig szenischem Applaus inmitten der Songs, entsteht beinahe der Eindruck einer präzise geplanten Performance, die dem Zufall nicht mehr viel Raum gibt. Aber eben nur beinahe: Das auf zwölf Minuten ausgerollte “Under The Pressure” beweist zum Ende hin, dass sich The War On Drugs ihre Spontaneität live längst bewusster einteilen, aber eben nach wie vor leisten. Und apropos “Under The Pressure”: Granduciel und East haben beim Sichten und Zusammenstellen des auf etliche Festplatten verteilten Materials gut daran getan, auch die Vor-Major-Phase der Band abzubilden. Immerhin hat sich The War On Drugs’ Wandlung vom Einmann-Underground-Projekt zu Grammy-prämierten Indie-Darlings geradlinig und nicht gerade über Nacht vollzogen.
weitere Platten
Live Drugs Again
VÖ: 13.09.2024
I Don't Live Here Anymore
VÖ: 29.10.2021
A Deeper Understanding
VÖ: 25.08.2017
Lost In The Dream
VÖ: 14.03.2014
Slave Ambient
VÖ: 26.08.2011
Wagonwheel Blues
VÖ: 11.07.2008