The Warning
Keep Me Fed
Was in der Theorie irgendwo zwischen Spice Girls und den Chipmunks enden könnte, entpuppt sich trotz nicht zu leugnenden Chart-Sirups als ambitionierter Big Rock. Die größten Stadien der Welt kennen Daniela, Paulina und Alejandra Vélez schon längst. In ihrer Heimat sowieso, in Europa durch die letztjährigen Supportslots für Muse und Royal Blood.
Dort waren sie gut aufgehoben, denn auch “Keep Me Fed” hantiert mit markigen Garage-Rock-Riffs, die abwechselnd von Gitarren, Synthie-Bässen oder komplett synthetisch daherkommen. Dazu liefert das Trio ab, was es von der Pike auf gelernt hat: ausgefeilten Harmoniegesang, den man in dieser Form eher aus dem Pop-Radio kennt. Von Kindesbeinen an ausgebildet an ihren Instrumenten, wischen The Warning jeden Generalverdacht mit hochgradig erdverbundenem Rock vom Tisch.
In “Sharks” trauen sich die Schwestern bis an die Hoheitsgebiete des Nu Metal heran, was in Sachen Rotz aber eine Ausnahme bleibt. Wirklich Indie klingt “Keep Me Fed” nie. Dafür spielen The Warning international schon zu hoch mit. Wer damit klarkommt, dass Songs wie “Escapsim” oder “Satisfied” mit Beats statt Band auch Anastacia, Lenny Kravitz oder Pink zum nächsten Hit verhelfen könnten, darf es ruhig zugeben: Diese Drei haben Großes vor sich und verdienen es auch.
Das steckt drin: The Killers, Muse, Spice Girls