Stattdessen bretterten sie zurück in Dave Grohls Garage, in die The Whigs mit ihren bisherigen drei Alben auch gepasst hätten. “Enjoy The Company” hingegen will hinaus. Nicht in den Club und schon gar nicht ins Stadion. Einfach raus auf die Straße und immer weiter fahren. Schon den Opener kann so nur eine Band bringen, der ihre Außenwirkung so egal ist, dass sie auch einen Hotdog aufs Cover packt. “Staying Alive” bluesrockt sich im Shuffle in die Straßenmitte, bis Parker Gispert – nicht das einzige Mal – in bester Grohl-Manier den Gang rausnimmt und Richtung Sonnenuntergang rollt. Gemächliche Albumeröffnung im Kasten. Aber der Song nimmt wieder Fahrt auf und jamt sich bis zur Acht-Minuten-Grenze. Wem das zu viel und vor allem zu uncool ist, der sollte aussteigen. Alle anderen dürfen sich in der folgenden halben Stunde über einen liebevoll vertonten Roadtrip freuen, bei dem hin und wieder der Blinker gesetzt wird. “Tiny Treasures” beispielsweise macht einen Ausflug in eine Countrybar, wehrt sich aber mit verzerrtem Gesang zu hakenschlagenden Drums gegen die Klischees, die eine Slide-Gitarre mit sich bringt – und klingt dabei wie Wintersleep in Sommerlaune. “Summer Heat” knüpft daran an und fährt mit Evan Dando am Steuer von Seattle aus der kalifornischen Sonne entgegen. Nur “Rock And Roll Forever” überspannt den Bogen und setzt die Karre in den Sand. Verdammt, jetzt kam doch wirklich keine Aussage ohne Straßen- und Autometaphern aus. Zu Recht.
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In The Dark
VÖ: 26.11.2010