The Wombats
Oh! The Ocean

Über die Jahre haben die zu Beginn noch flirrenden Gitarren des Trios dafür einen Surf-rockigen Anstrich verpasst bekommen. Darüber hinaus scheint auch der titelgebende Ozean eine gewisse Trägheit in den Sound der Wombats zu bringen. Die hat sich bereits auf den Vorgängeralben langsam eingeschlichen, wirkt auf “Oh! The Ocean” aber deutlich gesammelter als etwa beim Vorgänger “Fix Yourself, Not The World”, was wohl auf die Kappe von Produzent John Congleton (unter anderem St. Vincent, Death Cab For Cutie) gehen dürfte.

Weiterhin mit an Bord: die brutale Ehrlichkeit des Trios. Schon im Opener wird das lethargische Mindset eines Einzelgängers besungen: „I’m aware that I’m the problem/ But that doesn’t solve the problem“. Später singt Frontmann Matthew „Murph“ Murphy im mit 80s-Flair und Synthies spielenden “Gut Punch” „I’m happy and sad at the same time“.

Wie gewohnt widmen sich die Songs Themen wie Depressionen, Ängsten und zwischenmenschlichen Beziehungen, ebenso wie der Erkenntnis, dass man seine Umwelt aktiver wahrnehmen und schätzen sollte. Auch einige Soundexperimente wie das elektronische “Kate Moss” lassen sich unter den zwölf Songs finden, die das Endergebnis deutlich auflockern. Obwohl The Wombats auch auf ihrem sechsten Album ihren Prinzipien größtenteils treu bleiben, klingt “Oh! The Ocean” wie der nötige Schritt in Richtung frischer Ideen.

Das steckt drin: Circa Waves, The Kooks, Two Door Cinema Club